Johanna Mo: Nebelstunde

 

Es gibt wohl kaum einen besseren Monat für düstere, kühle Schwedenthriller als den Februar. Man kann sich perfekt in seinen Lesesessel kuscheln, eine Tasse Tee - und dann in die dunkle, schwedische Seele eintauchen.

Und so geht es mir auch mit dem neuesten Werk der schwedischen Autorin Johanna Mo.


Nebelstunde

Daten

Autorin: Johanna Mo
Verlag: Heyne
ISBN: 9783453428577
Preis: 16€
Broschiert, 496 Seiten



Inhalt

Gespannt wartet die schwangere Hanna auf den Prozess, der endlich ihren Vater rehabilitieren soll. Denn die junge Polizistin hat es kürzlich selbst geschafft, die Beweise für seine Unschuld zu finden.

Doch dann meldet sich Ingrid - die ältere Dame, die neben dem Haus lebte, in dem Hannas Leben verbrannte. Sie hat Vidar tot aufgefunden - ihre beinahe 80 Jahre alte Jugendliebe. Auf den Ersten Blick sieht zwar alles nach Suizid aus, es wird sogar ein Abschiedsbrief gefunden. Doch schnell kommen Zweifel auf. Vidars Tod war ein eiskalter Mord. Trotz zahlreicher falscher Fährten kommen Johanna und ihr Kollege Erik dem Mörder langsam näher.

Währenddessen mehren sich allerdings die Hinweise darauf, dass Hanna sich in höchster Gefahr befindet. Denn während sie und auch ihr Bruder beim Prozess aussagen müssen, taucht plötzlich ein Paket bei Hannas Adresse auf - darin befindet sich ein kleiner, hölzerner Singvogel. Das kleine Tier hat ihr einst viel bedeutet - doch sie war sich sicher, dass er mit ihrem alten Haus verbrannt sei.



Fazit

Zugegeben, bisher waren die vorherigen Bände der Hanna Duncker Reihe an mir vorbeigegangen. Und leider merkt man das auch - denn ich kenne die Vorgeschichte nicht. Ich kenne die Geschichte von Hannas Vater nicht und auch nicht die Geschichte vom niedergebrannten Haus und vom Überfall auf Hanna. Die Bände unabhängig zu lesen ist zwar möglich, es gibt immer wieder kleine Rückblenden. Den Kontext zu verstehen, ist aber nur möglich, wenn man die drei vorherigen Bücher vollständig gelesen (und in Erinnerung hat). 

Ansonsten - speziell mit dem Fall des toten alten Mannes bekommt man einen spannenden, grundsoliden Krimi mit zahllosen unvorhergesehenen Wendungen. Man blickt in die Abgründe von Vidars Leben. Es gibt ein großartiges Erzähltempo, das einen - wie für einen guten Krimi essentiell - quasi einsaugt und nicht wieder loslässt.

Wenn man vorher alle Bände gelesen (und gemocht hat) gibt es 5 Sterne - ohne aber immer noch starke 4 Sterne.

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