Lina Bengtsdotter - Flammenschwestern

Ich bin ja nicht so das Sommerkind... Aber sind wir mal ehrlich: ich finde immer einen Grund zum Lesen - entweder ist's zu regnerisch oder zu warm. Oder ich habe - wie diesmal - einfach ein schönes, kühles Schattenplätzchen gefunden, das mich direkt nach Schweden entführen könnte...

Flammenschwestern

Daten

Autorin: Lina Bengtsdotter

Verlag: penguin

ISBN: 9783328108634

Preis: 16€

Broschiert, 350 Seiten

Inhalt

Eigentlich war Vega schon lange nicht mehr im Dorf ihrer Kindheit. Doch dann ruft Katja an - ihre allerbeste Freundin aus der Kindheit. Wie Schwestern waren die beiden zusammen aufgewachsen. Doch dann riss das Schicksal die beiden Freundinnen auseinander und Vega kehrte nie wieder zurück. Später wandert sie sogar nach London aus. 

Dann kommt allerdings der Tag, an dem Katja anruft. Vega interpretiert das als Hilferuf und kehrt nach Silverbro in die schwedische Provinz zurück. Oder ist es vielleicht doch eine Drohung? Denn Vega hat Katja damals ein Geheimnis anvertraut, das niemals ans Tageslicht kommen darf. Doch als sie dort eintrifft, ist Katja spurlos verschwunden. Niemand weiß, wo die alleinerziehende Mutter abgeblieben ist - und vieles erinnert an Katjas Tante, die 30 Jahre davor ebenfalls einfach verschwunden ist.

Vega erfährt relativ schnell, dass Katja selbst Nachforschungen über das Schicksal ihrer Tante Sophia angestrengt hat. Ist sie dabei der Lösung des Falls zu Nahe gekommen?

Fazit

Ein spektakulärer Thriller, der leider etwas lasch anfängt. Wir haben zwei sich abwechselnden Zeitebenen, wobei Vega die Vergangenheit in einem Skript für ihren neuen Roman aufarbeitet - den sie "Flammen" nennt.

Wie schon erwähnt, ich hatte das erste Drittel (in etwa) echt zu kämpfen. Klar, man hat die für einen Schwedenkrimi klassische Atmosphäre, die in Silverbro übrigens besonders beklemmend ist - doch bis Vega erstmal dort ist und bis man erstmal gecheckt hat, wer wer ist und warum und wie und was ist es eben extrem zäh.

Silverbro ist eine Art Dorf der Abgehängten - es gibt (für Schweden nicht ganz so typisch) viel Alkoholismus, Drogenprobleme, Depressionen und Todessehnsucht, insbesondere nachdem die Industrie dort am Boden liegt. Und mittendrin die Londonerin Vega, die zurückkommt um Geheimnisse der Vergangheit zu lösen. Als Vega dort ankommt, kann man das Buch aber aufgrund von Tempo und Spannung kaum mehr weglegen. 

Es ist ein Buch, in dem man etwas braucht, um reinzukommen. Aber ist man mal drin, ist es grandios.