Volker Klüpfel, Michael Kobr - Lückenbüßer


Kommissar Kluftinger gehört sicher in die Kategorie "Legenden", wenn es um Deutsche Regio-Krimis geht. Volker Klüpfl und Michael Kobr schicken ihren Helden immerhin schon zum 13. mal im Allgäu auf Mörderjagd - und diesmal auch auf Stimmenfang.



Lückenbüßer

Daten

Autoren: Volker Klüpfel, Michael Kobr
Verlag: Ullstein
ISBN: 9783550201479
Preis: 24,99€
Gebundene Ausgabe, 427 Seiten





Inhalt

Kluftinger, mittlerweile Interims-Polizeipräsident in Kempten, trägt die Verantwortung für eine groß angelegte Terrorübung. Viele Polizeieinheiten aus dem gesamten Allgäu sind beteiligt - doch sie findet ein jähes Ende, als ein uniformierter Kollege dabei ums Leben kommt. Ist Kluftingers bekannt chaotische Planung dafür verantwortlich? Er hat seine Zweifel - besonders als sich herausstellt, dass der Kollege eigentlich gar nicht für die Übung vorgesehen war und hätte zu Hause sein sollen.

Parallel ist Wahlkampf im Allgäu - und Kluftinger hat sich überreden lassen, für seine Heimatgemeinde Alltusried für den Gemeinderat zu kandidieren - nur als Listenfüller, das wird im garantiert. Doch dann erfährt er, dass sein Intimfeind Dr. Langhammer für eine andere Partei kandidiert, kann er den Kampf nicht so einfach aufgeben. Er lässt sich in der Liste höher setzen und befindet sich plötzlich mitten im Wahlkampf. Und das mit allem drum und dran - ein Fotoshoot für die Wahlplakate und Sabotage durch den Konkurrenten inklusive.

In der Zeit laufen natürlich auch die Ermittlungen weiter - und Kluftinger und sein Team stoßen im Umfeld des Kollegen auf eine dubiose Sicherheitsfirma, bei der Uniformierte ihrem Zweitjob nachgehen. 





Fazit

Ich muss sagen, ich bin kein erklärter Klufti-Fan, der alle bisherigen Romane gelesen hat - nur 2 oder 3. Es fällt trotzdem sofort auf, dass hier nicht der Kriminalfall im Fokus steht, sondern der Wahlkampf bekommt schnell eine gewisse Priorität - was auch durchaus Sinn macht, denn der sorgt selbstredend für viel mehr Chaos. Und auch bei den Ermittlungen legt Klufti für mich ein kleines bisschen zu viel Priorität auf die Steinpilzfunde.

Aber das kann man dem sympathisch-chaotischen Kommissar gar nicht krumm nehmen. Es gehört ja irgendwie dazu - man sollte aber beachten: Will man einen Krimi, der einem Gänsehaut macht, ist man bei einem Klufti vielleicht falsch. Braucht man einen Bayrischen Regiokrimi, bei dem man mehr zu Lachen hat und bei dem in Sachen Spannung mehr das Duell Hausarzt gegen Polizeipräsident im Mittelpunkt steht, sollte man diesen urkomischen Krimischlager nicht verpassen.

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