Viveca Sten: Blutbuße


Es ist gerade die perfekte Jahreszeit für einen Tee, eine Decke und den Platz auf dem Lesesofa. Kurz gesagt: Es ist Schwedenkrimi Saison. Einer der absoluten Superstars der Szene ist schon seit Jahren Viveca Sten. 

Und mit Hanna Ahlander schickt sie nun schon zum dritten Mal eine junge Kommissarin in Are unweit des Polarkreises ins Rennen...


Blutbuße

Daten

Autorin: Viveca Sten
Verlag: dtv
ISBN: 9783423284318
Preis: 22€
Gebundene Ausgabe, 544 Seiten

Das Buch wurde mir freundlicherweise von netgalley.de als digitales Rezensionsexemplar zu Verfügung gestellt.


Inhalt

Brutal wird Charlotte Wretlind ermordet. Und es gibt nicht wenige Menschen, die ein Motiv hätten. Denn die Immobilienspekulantin wollte das Dorf nachhaltig verändern.

Sie wollte ein altes, stillgelegtes Berghotel aufkaufen, das sie schon aus ihrer Kindheit selbst kennt. Doch seit Jahren steht das Hotel in einem Naturschutzgebiet leer und Charlotte wollte den alten Glanz zurückbringen.

Doch der Lokalpolitiker, den sie fleißig geschmiert hat, will plötzlich nicht mehr mitmachen. Dann streitet sie sich auch noch in der Öffentlichkeit mit dem Concierge in dem Hotel, in dem sich untergebracht ist.

Und so ist ihr Tod schockierend schnell in den Schlagzeilen. Hanna Ahlander und Daniel Lindskog beginnen mit den Ermittlungen und tappen lange im Dunkeln, vor allem als auch noch ein junges Zimmermädchen aus dem Hotel getötet wird. Hatte sie den Mörder gesehen?

Die Spuren führen immer zurück zum verlassenen Hochgebirgshotel.

Und dann wird auch noch Charlottes Sohn entführt...




Fazit

Ich bin ein bisschen zweigespalten. Denn auf der einen Seite hat Viveca Sten einen guten, fesselnden Schreibstil, der schnell Geschwindigkeit aufnimmt.

Zum anderen ist vieles zu offensichtlich. Ida, die Lebensgefährtin von Daniel, hasst Daniels Job, was wir schon seit dem letzten Fall wissen - und das endet natürlich darin, dass sie ihn mit seiner kleinen Tochter verlässt. Gleichzeitig ist Hanna unsterblich in ihn verliebt, kann es aber nicht zeigen - und man ahnt schon, dass das ein Problem wird. Genauso übrigens wie Anton (Hannas Kollege), dessen große Liebe zu Carl ebenfalls irgendwie so am Rand liegt und irgendwie zwanghaft das Thema Homosexualität und Polizeidienst auch noch reinbringt. Vielleicht ein bisschen zu viel kontrovers für ein Nebenthema?

Und auch Charlotte ist meiner Meinung nach viel zu extrem dargestellt. Ja, eine Immobilienspekulantin wird wohl ein bisschen zu viel Ego haben. Aber es wird schnell klar, dass ihr Auftritt an der Rezeption eher wenig mit dem Mord zu tun hat. 

Der Plot hat also seine Schwächen, aber dennoch gelingt es, zu fesseln. Er hat Tempo, er ist unterhaltsam und er entführt den Leser in die Welt am Polarkreis.

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