Alice Feeney: Flutnacht
Nana wird 80 - ein Anlass für die Familie Darker, auf Seaglass zusammenzukommen. Der Familiensitz liegt auf einer Anhöhe im Meer, die nur bei Ebbe zu erreichen ist. Ein klassisches Agatha Christie Szenario also - gepaart mit einer Dysfunktinalen Familie... Genau der richtige Lesestoff für Weihnachten...
Flutnacht
Daten
Autorin: Alice Feeney
Verlag: Heyne
ISBN: 9783453428713
Preis: 12€
Taschenbuch, 432 Seiten
Inhalt
Daisy Darker wurde mit einem gebrochenen Herzen geboren. Der schwere Herzfehler hat ihr das Leben nie leicht gemacht. Sie wuchs mit zwei älteren Schwestern auf, die alles konnten, was sie nicht durfte. Ihr Vater war immer auf Konzertreise und auch ihre Mutter hatte wenig Liebe für sie übrig.
Umso mehr liebte sie die Ferien bei ihrer Nana, die sie am liebsten mochte und verwöhnte. Trotzdem folgte sie nur widerwillig der Einladung.
Ihre ganze Familie sollte dort zusammenkommen. Die Schwestern Rose und Lily, die Nichte Trixie und auch Conor, der seine Kindheit quasi auf Seaglass verbrachte.
Und dann gibt Nana ihr Erbe bekannt, das zusätzlich für Unruhe sorgt, denn niemand bekommt, was er bekommen soll.
Die Nacht sollte stürmisch werden und um Mitternacht findet Trixie die arme Nana tot in der Küche. Sie scheint vom Stuhl gefallen zu sein, auf dem sie stand, während sie mit Kreide ein düsteres Gedicht über das Geheimnis der Daisy Darker an die Wand geschrieben hatte.
Und was zuerst wie ein Unfall aussah, soll während der Nacht noch viel schlimmer werden - denn in Seaglass wird erst wieder Ruhe einkehren, wenn das Geheimnis aus Daisy Darkers gelüftet wurde. Immer mehr alte Videokassetten tauchen auf und jede Stunde gibt es eine neue Leiche.
Fazit
Was gibt es besseres, als über Weihnachten einen echten Familienthriller zu lesen. Das Szenario ist sehr klassisch - ein abgeschottetes Gut, ein in sich geschlossener Kreis an Verdächtigen. Und doch gelingt es Alice Feeney, dass sie am Ende eine komplette Überraschung parat hat. Ein bisschen hätte man sich die vielen Agatha Christie und Hercule Poirot Anspielungen sparen können - denn es ist ja schon sehr offensichtlich.
Und hat nicht jede Familie irgendein besonders dusteres Geheimnis? Die Atmosphäre steigert sich zudem mit jeder vollen Stunde, was durch das Schlagen von Nanas Uhrensammlung verdeutlicht wird. Kein TV, keine Kommunikationsmöglichkeiten, das Boot ist weg.
Man bekommt einen grandiosen, immer aufs Neue steigerungsfähigen Thriller mit einer dysfunktionalen Familie, die seit Jahrzehnten ein Geheimnis trägt, das endlich ans Licht will. Von Stunde zu Stunde schlägt die Uhr, mit jedem Kindheitsvideo kommt man der Sache näher - aber auch der Tod rückt voran. Aber mit dem "Who Done it" kommt dann doch die Überraschung...
Von mir grandios gute 5 Sterne.
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