Ulrika Rolfsdotter: Beutetanz
Draußen ist es grau und nass und gerade jetzt ist es Zeit, sich die restlichen Weihnachtsplätzchen zu schnappen, einen Tee zu machen und sich gemütlich mit einem ordentlichen Thriller aufs Sofa zu flätzen... Oder etwa nicht?
Das Buch, das ich euch heute vorstelle, stammt aus Schweden - genau genommen von Ulrika Rolfsdotter, die das zweite Mal mit der Sachbearbeiterin beim Jugendamt als Protagonistin auf sich aufmerksam macht: Annie Ljung.
Beutetanz
Daten
Autorin: Ulrika Rolfsdotter
Verlag: Heyne
ISBN: 9783453429031
Preis: 16€
Broschiert, 480 Seiten
Inhalt
Nach einer traumatisierenden Erfahrung im letzten Frühjahr kehrt Annie Ljung gerade erst wieder in den Dienst zurück. Als ihren ersten Fall soll sie den 14jährigen Jungen Eddie Bylund prüfen, bei dem der Verdacht auf Vernachlässigung gemeldet wurde.
Doch dazu kommt es erstmal gar nicht. Denn an einem See werden drei Teenager Mädchen gefunden, zwei davon tot und die dritte schwer verletzt. Und es sind ausgerechnet die Mädchen, die Eddie zuletzt auf einer Konfirmandenfreizeit gemobbt hatten. Er wird in einem Erdkeller in der Nähe gefunden, in den er vor einem Bären geflohen war. Denn er war an dem Abend vor Ort mit einem Racheplan.
Doch die Spuren deuten darauf hin, dass es nicht die Pflöcke waren, die Eddie in den Seeboden gerammt hatten.
Annie soll der Vernehmung als Vertreterin des Jugendamtes beiwohnen - und für sie steht fest, dass Eddie unschuldig ist. Der Junge lebt bei seiner Mutter unter ziemlich schwierigen Umständen, doch Annie fallen sofort die Widersprüche auf, die für sie seine Unschuld beweisen.
Währenddessen ermittelt die junge Polizistin Sara - und findet drei völlig unterschiedliche Familienhintergründe vor.
Annie beginnt, im Leben der Mädchen zu recherchieren. Und ihre Spur führt zu einer psychischen Heilanstalt - denn die drei Mädchen teilten ein dunkles Geheimnis, das sie in den Akten des Jugendamtes findet.
Fazit
Schöner, dunkler Nordic Noir - mit einer unglaublichen Landschaft (habe ich erwähnt, dass ich dringend mal in Schweden Urlaub machen muss?), mit großartig ausgearbeiteten Charakteren und natürlich mit einem ganz besonderen Geflecht aus Wendungen, die in der Vergangenheit der Mädchen zu finden sind und die im Endeffekt dabei helfen, den Mörder der Mädchen zu finden.
Ja, in der Übersetzung gibt es den einen oder anderen Fehler, der das Deutsch manchmal ein bisschen "undeutsch" macht - aber ich bin bereit, darüber hinwegzusehen, wenn mir ein Thriller Gänsehaut macht und wenn er es schafft, dass ich bis zum Ende nicht weiß, wer es denn jetzt war.
Und auch die "Jugendamtsperspektive" gefällt mir irgendwie - es ist mal was anderes als die üblichen Ermittler von der Polizei.
Für mich gibts nichts weiteres zu sagen als "Klare Empfehlung!".
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