Schnurr & Pfaffensteller: Die letzten Tage von Pompeji
Von Zeit zu Zeit stelle ich euch ja ganz gerne auch mal ein Sachbuch vor. Und gerade die Leser von Robert Harris werden dieses Buch wohl besonders spannend finden.
Eva-Maria Schnurr und Martin Pfaffenzeller widmen sich nämlich einen Mysterium, das uns gerade in Deutschland besonders fasziniert. Denn vor beinahe 2000 Jahren ging das legendäre Pompeji unter...
Die letzten Tage von Pompeji
Daten
Herausgeber: Martin Pfaffenzeller & Eva-Maria Schnurr
Verlag: Penguin
ISBN: 9783328112426
Preis: 14€
Taschenbuch, 252 Seiten
Inhalt
79 n.Chr. versank eine Metropole des römischen Imperiums unter der Lava des Vesuv - Pompeji und das nahegelegene Herculaneum wurden unter der Asche des Vulkans begraben, so ein bisschen wie in einer Zeitkapsel wurde die Stadt eingeschlossen und verrät heute Vieles über das Leben im römischen Kaiserreich.
Wie lebten die Menschen? Sei es in den Villen oder in den winzigen Wohnungen? Welche Moral herrschte damals? In den unterschiedlichsten Beiträgen gehen die beiden auf eine Zeitreise.
Sie beschäftigen sich mit den Gladiatorenkämpfen der damaligen Zeit genauso wie mit den expliziten Darstellungen einer speziellen Sexualmoral. Wie "modern" war die medizinische Versorgung? Und was passierte in einem Tempel?
In ihren Beiträgen fassen die Autoren die aktuelle Forschungssituation rund um Pompeji zusammen - und liefern dabei ein umfassendes Bild über den römischen Alltag.
Fazit
Die Gipsabgüsse der Menschen zum Zeitpunkt ihres Todes finde ich besonders eindrücklich. Sie wurden von der Asche komplett bedeckt und die entstandenen Hohlräume wurden später mit Gips ausgegossen. Ich selbst war leider noch nicht dort, es steht aber weit oben auf meiner Reiseliste - und das nicht erst seit ich Robert Harris gelesen habe.
Besonders eindringlich und spannend fand ich das Kapitel über die durchaus expliziten Graffiti, die durchaus heute in ähnlicher Weise noch in Bahnhofsklos im ganzen Land zu finden sind.
Aktuell brodelt es ja wieder in den phlegräischen Feldern - Neapel warten quasi auf den nächsten großen Ausbruch. Und grade das macht dieses Buch so spannend. Denn es wird auch analysiert, wie es damals zu dem Ausbruch gekommen ist, welche Ausbrüche vorher stattfanden und wie genau es dazu kam, dass die Asche des Vulkans die Stadt so einschloss, dass Forscher bis heute so sehr davon profitieren können. Denn nur so kann man die letzten Tage der Stadt bis heute so gut nachvollziehen.
Und so können die beiden Autoren Geschichten erzählen - von Familien, die gemeinsam Schutz suchten und gemeinsam starben. Von Sklaven und von reichen Bürgern - und auch davon, wie die römische und pompejianische Gesellschaft funktionierte.
Das Besondere übrigens: Pompeji ist bisher erst zu 1/3 ausgegraben - es gibt dort also noch ein bisschen was zu entdecken.
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