Beate Maxian: Tod auf der Donau


Ich muss zugeben, wenn es um Beate Maxian geht, bin ich ein echtes Fangirl. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Wien für mich eine ganz besondere Bedeutung hat.

Sarah Pauli, die Chefredakteurin und "Hexe" des Wiener Boten, mischt immer mal wieder gerne mit, wenn es um Mordfälle mit Symbolkraft geht. Mit "Tod auf der Donau" ist sie nun in ihrem inzwischen 15. Fall unterwegs.


Tod auf der Donau

Daten

Autorin: Beate Maxian
Verlag: Goldmann
ISBN: 9783442495948
Preis: 14€
Broschiert, 365 Seiten




Inhalt

Elina Thor ist tot. Die bekannte Wiener Modezarin wird im Wasser der Alten Donau, unweit ihres Uferhauses, aufgefunden. Was zunächst wie ein Selbstmord aussieht, man findet am Ufer auf eine leere Rotweinflasche, entpuppt sich schnell als Mord.

Sarah Pauli begibt sich als Chefredakteurin des Wiener Boten schnell auf die Jagd nach einem Mörder, der vor dem Hintergrund des Donauweibchen Sage zu morden scheint. Diese Tochter des Donaufürsten lebt in einem Kristallschloss am Grund der Donau und soll schon den einen oder anderen Fischer in die Fluten der Donau gezogen haben.

In Zusammenhang mit der Recherche zu einem anderen Artikel zum Thema Geisterwesen besucht Sarah auch den Friedhof der Namenlosen, den Spukreichsten Ort Wiens. Bis zur Donauregulierung wurden hier angeschwemmte Wasserleichen begraben. Ihr Guide, mit dem sie sich dort verabredet hat, zeigt ihr auch ein Kreuz, das er wenige Monate zuvor zufällig entdeckt hat - mit "Die Nixen" als Aufschrift. Hat das was mit dem Mord an Elina zu tun?

Und bald taucht die Leiche von Nadine Pinter auf, genau wie Elina mit einem Keltischen Knoten um den Hals - der Zusammenhang ist nicht zu leugnen.

Sarah wäre nicht Sarah, wenn sie sich nicht in Zusammenarbeit mit ihrem Buddy, dem Wiener Kommissar Stein, in die Ermittlungen stürzen und dabei dem Killer immer näher kommen würde...



Fazit

Ich finde es absolut großartig, wie es Beate Maxian immer wieder schafft, berühmte und weniger berühmte Wiener Sehenswürdigkeiten in ihre Fälle mit einbezieht. Sarah Pauli hat bisher nicht nur in Schönbrunn oder im Stephansdom recherchiert, sondern auch schon in der Albertina, im Kaffeehaus oder auf dem Opernball. Ich finde es außerdem immer megaspannend, wie sie einzelne relativ bekannte Sagen mit in ihre Handlung einbaut - sie transportiert damit so viel Wien Atmosphäre.

Der Friedhof der Namenlosen ist zwar sicher nicht auf der Agenda von vielen Wientouristen, es ist aber dennoch ein absolut großartiger Ort, der die Morbidität in Wien beinahe noch mehr ausstrahlt wie der nahegelegene Zentralfriedhof. Ich habe es selbst in 10 Jahren in Wien nur 1x dorthin geschafft, dabei zwar keine Geisterwesen gesehen, aber Dinge wie das Babygrab gibt es dort tatsächlich. Ich finde, es ist ein Ort mit einer bewegenden Geschichte.

Aber nicht nur die touristischen Highlights spielen in Maxians Romanen eine große Rolle - es geht auch viel um die für Wien irgendwie typische Haut Volée, in der sich Sarah in ihren Ermittlungen immer wieder bewegen muss. Wien ist am Ende halt doch irgendwie ein Dorf...

Und dabei steigert sich die Anspannung relativ schnell, denn in einer eingesponnen Geschichte bekommt man schnell eine Idee, wer das nächste Opfer werden könnte - ohne dass Sarah und Stein davon wissen.

Sarah Pauli ist als Journalistin eine ganz spezielle Ermittlerin mit dem perfekten Riecher und gleichzeitig der Moral, ihre Informationen erstmal mit der Polizei zu sprechen.

Ein Buch mit ganz viel Wien - hab ich erwähnt, dass ich mal wieder hinmuss?

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eeva Louko - Kalte Flut

Er ist zurück - und er wird wieder morden

Karin Smirnoff: Vergeltung nach Stieg Larsson