Michael Kobr: Schatten über Somarken
Michael Kobr ist vor allem als einer der beiden Autoren der Kluftinger-Romane bekannt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Volker Klüpfel hat er sicher eine der Legenden der Deutschen Regio-Krimi-Kommissare geschaffen.
Mit seinem deutsch-dänischen Kommissar Lennart Ipsen ist er nun bereits schon in vierter Ausführung auf Solopfaden unterwegs...
Schatten über Somarken
Daten
Autor: Michael Kobr
Verlag: Goldmann
ISBN: 9783442316915
Preis: 24€
Gebundene Ausgabe, 414 Seiten
Inhalt
Schon beinahe 1 Jahr nennt der deutsch-dänische Kommissar Lennart Ipsen Bornholm seine Heimat. Davor hatte er eine Karriere in Kopenhagen und sogar bei Europol. Jetzt ermittelt er gemeinsam mit seinen beiden Kolleginnen Britta und Tao auf der idyllischen Urlaubsinsel.
Urlaub ist das richtige Stichwort. Denn gegen seinen Willen wurde Ipsen in den Urlaub geschickt. Und ausgerechnet dann stirbt im Nobel Restaurant seiner Lebensgefährtin Maren Fabricius ein Mann. Nicht nur irgendein Mann, es ist der berühmte Fernsehkoch Falk Magnusson, der zu allem Überfluss auch noch Marens Ex-Freund ist.
Natürlich gilt Maren schnell als Hauptverdächtige - und Lennart würde alles tun, um in dem Fall ermitteln zu dürfen. Doch in den Augen seiner Kolleginnen gilt er nicht nur als "im Urlaub", er ist auch noch befangen und nicht gerade unverdächtig, schließlich kamen in den Boulevard Medien schon Gerüchte auf, dass die alte Liebschaft zwischen Maren und Falk wieder aufblühen könnte.
Lennart versucht alles, um Maren zu helfen - doch dann gibt es eine weitere Leiche auf Bornholm - Falks aktuelle Lebensgefährtin Finja, die alles getan hat, um Maren zurück ins Fernsehen zu holen.
Fazit
Eins steht fest: Michael Kobr kann Regio Krimis. Er schafft es, die Atmosphäre der Urlaubsinsel perfekt zu transportieren. Eines der vielen Beispiele ist die Szene, in der Lennart hinter einem Leihwagen festhängt, der zur größten Sehenswürdigkeit der Insel unterwegs ist. Oder auch Brittas "Inselmafia", jeder kennt jeden - einfach eine spannende Atmosphäre, die mich allerdings mehr an die Bretagne Krimis von Jean-Luc Bannalec erinnern als an einen typischen Nordic Noir.
Was auch extrem gut gelingt ist der Einblick in die Spitzengastronomie - all der Druck und der Aufwand, der betrieben wird um sich von anderen Kollegen abzuheben. Vor allem aber um das gegenseitige Beurteilen in der TV Gastro, die zusätzlichen Druck erzeugt. Dabei dringt er tief in das System ein und schafft damit eine spannende Grundlage für einen (fiktiven) Mord.
Was mir nicht so gefällt - spätestens nach der Hälfte wird die Geschichte leider ein kleines bisschen zu vorhersehbar.
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