Simon Mason: Ein Mord im November


Kaum ein Ort repräsentiert Großbritannien so sehr wie die Universität von Oxford. Nicht nur die Elite des Landes studiert dort, sondern die altehrwürdigen Hallen bieten auch für immer mehr Ausländische Studenten eine Art Sehnsuchtsziel.

Perfekter Ort für einen Mord...



Ein Mord im November

Daten

Autor: Simon Mason
Verlag: Goldmann
ISBN: 9783442495641
Preis: 17€
Broschiert, 400 Seiten




Inhalt

Eigentlich ist es für den Provost von Oxford ein eher lästiger Termin. Ein Scheich hat sich angekündigt, der seine Millionen gerne in die Friedensforschung in Oxford investieren will. Den ganzen Tag ist er für seinen Besucher zuständig. Doch eine aus Syrien stammende Kellnerin bringt ihn völlig aus der Fassung - der Scheich flieht beinahe vom Gelände.

Als der Provost, Sir James Osborne, in seine Wohnung zurückkehrt, findet er dort eine Leiche. Die brutal zugerichtete Frau wurde ermordet.

Und es ist ausgerechnet der erste Fall für Ryan Wilkins, der von den Traditionen von Oxford ferner ist wie kaum ein anderer. Aufgewachsen in einem Trailerpark in einem Problemviertel hasst er alles dort. Und er verhält sich auch so. Der junge Mann tritt häufig in Baseball Cap und Jogginghose auf und wirkt eher wie ein Drogendealer als wie der Jahresbeste der Academy. Und eigentlich war er auch nur bei der Thames Valley Police gelandet, weil es bei seiner letzten Stelle zu einem "Vorfall" kam.

Und eigentlich sollte auch sein Kollege Ray Wilkins den Fall übernehmen - der Halbnigerianer ist selbst Uniabsolvent und hat das, was Ray nicht wirklich hat: Fingerspitzengefühl.

Das ungleiche Wilkins Duo ermittelt gemeinsam, was zuerst von gegenseitigem Misstrauen geprägt ist. Doch je tiefer sie in die Welt von Oxford eindringen, umso mehr wachsen die beiden zu einem Team zusammen und entdecken dort eine tiefe und alte Schuld, die zum aktuellen Mord eine Verbindung zu haben.




Fazit

Ich muss sagen, dass ich mich mit dem ungleichen Ermittlerduo am Anfang echt schwergetan habe. Irgendwie wirkte das Ganze etwas zu weit konstruiert. Denn Ryan wird ausversehen zu dem Fall hinzugerufen - denn eigentlich wollte man seinen Namensvetter - huch, ups... Der unpassendste Typ, den man sich in Oxford vorstellen kann. Am Anfang erinnerte mich das Ganze ein kleines bisschen an Slapstick - da wird der Provost beleidigt, wo es nur geht... Und dann kommt der andere R. Wilkins und ist das genaue Gegenteil. Dann noch die klischeehafte Geschichte mit dem Scheich... Zu viel...

Doch das Durchhalten hat sich gelohnt - nicht nur, weil die beiden das System von Oxford mehr und mehr durchdringen, sondern weil sie dann schließlich doch irgendwie zusammenfinden und dabei einen extrem spannenden Fall rund um das Thema "Alte Schuld" lösen.

Der Krimi lebt allerdings auch genau davon: Von Ryans unüberlegten Aktionen, die Ray dann wieder ausbügeln muss - und wenn man denkt, er kann nichts mehr draufsetzen, schafft Ryan es dann doch. Es ist der Beginn einer Reihe und irgendwie macht die Charakterkonstellation Lust auf mehr... Ich bin schon sehr gespannt!


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