Arno Strobel: Welcome Home


Was bei meinem durchaus manchmal etwas seltsamen Thriller Lesestoff kaum glauben kann: ich habe Ängste... Ich kann nachts alleine im Park spazieren gehen - aber der Gedanke, jemand könnte in meinem zu Hause unterwegs sein, ohne dass ich dabei bin, ist für mich echter Horror... Genauso übrigens Menschen, die im Fernsehen irgendwo runterspringen oder durch eine enge Höhle krabbeln - aber das ist eine andere Geschichte.

Und so habe ich mit diesem Buch einen riesigen Fehler gemacht: ich habe es zum Einschlafen begonnen...


Welcome Home


Daten

Autor: Arno Strobel
Verlag: fischer
ISBN: 9783596711512
Preis: 18€
Broschiert, 349 Seiten



Inhalt

Ines und Marco sind überglücklich. Endlich ziehen sie gemeinsam mit ihrer vierjährigen Tochter Emilia und ihrem Golden Doodle James ins neue Haus. Das Neubaugebiet liegt idyllisch, mitten im Wald irgendwo im Spessart. 

Doch schon in ihrer ersten Nacht passiert etwas außergewöhnliches. Denn James, normal das friedlichste Tier der Welt, beginnt mitten in der Nacht zu knurren. Marco wacht auf und merkt, dass im Haus die Sicherung rausgeflogen ist. Er glaubt auch, im Erdgeschoss ein Geräusch gehört zu haben - doch als er alles kontrolliert, scheint alles ganz normal. Und so geht er wieder ins Bett und schiebt das Ganze auf die neue Umgebung.

Auch in der nächsten Nacht passieren außergewöhnliche Dinge - denn diesmal wacht Ines auf und glaubt einen Schatten am Bett zu erkennen. Doch auch diesmal ist "nur" die Sicherung rausgeflogen. James jedoch scheint diesmal ungewöhnlich träge.

Langsam lernen die vier die Nachbarschaft kennen - sind sogar bei den Nachbarn Johanna und Guido  eingeladen. In dieser Nacht ist es wieder Ines, die aufwacht und Taschenlampen im leerstehenden Nachbarhaus sieht. Die beiden informieren die Polizei, doch die kann nichts feststellen. 

Am nächsten Morgen bückst James bei der Gassirunde aus und läuft durch die offenstehende Tür in eben dieses Nachbarhaus. Marco folgt ihm und von da an ist nichts mehr wie es war. Er findet die grausam zugerichtete Leiche einer Frau - kopfüber aufgehängt mit aufgeschnittener Kehle.

Die Nachbarschaft steht Kopf, vor allem als auch in der folgenden Nacht eine Nachbarin verschwindet. Marco organisiert sich mit den Männern als Nachbarschaftswache - als er von seiner Schicht zurückkehrt, sind Ines und Emilia verschwunden.




Fazit

Ich habe es eben oben schon angedeutet: ich habe mit dem Buch zum Einschlafen begonnen - das mit dem Einschlafen hat dann nicht mehr funktioniert... Erst nachdem ich nochmal die Schlösser kontrolliert hatte, fiel ich in einen unruhigen Schlaf - nur um am nächsten Tag den ganzen Rest fertig zu lesen.

Arno Strobel ist ein absoluter Meister darin, mich an eine Geschichte zu fesseln und mich dabei mit meinen eigenen Ängsten zu konfrontieren. Ich glaube, ich habe bisher noch für keines der Bücher länger als 2 Tage gebraucht (ich fahre relativ viel Zug...).

Nirgends ist der Mensch verletzlicher als in seinem eigenen zu Hause. Man kann sich so gut insbesondere in die Hauptfigur Marco hineinversetzen - in seine Ängste und in das, was über ihn hereinbricht, unmittelbar nachdem sie ihren größten Traum vom Eigenheim endlich verwirklicht hatten. Und das obwohl eigentlich schnell klar wird, dass sowas passieren wird - ich hatte allerdings nicht mit diesem Tempo gerechnet.

Der Plot packt einen - und er lässt einen bis zum Ende nicht mehr los...

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