Guido Kleinhubbert: Düstere Geheimnisse

Ich muss zugeben: mich faszinieren Museen besonders dann, wenn in ihren Ausstellungsstücken Geheimnisse verborgen sind. Wir haben zum Beispiel mal im Kunsthistorischen Museum in Wien eine Führung mitgemacht, bei der man in den Bildern plötzlich Dinge erkannt. Beine, die keiner Person zugeordnet werden können und allerhand Geheimnisse. Noch besser war es, im alten Ägyptischen Museum in Kairo oder im Israel Museum in Jerusalem rumzustromern und die spannendsten Entdeckungen zu machen - die sind übrigens meistens nicht Teil der "Hauptroute".

Guido Kleinhubbert erzählt die Geschichte und die Geschichten rund um ganz besondere Fundstücke der Geschichte...

Düstere Geheimnisse

Daten

Autor: Guido Kleinhubbert

Verlag: penguin - Spiegel Buchverlag

ISBN: 9783328113430

Preis: 20€

Broschiert, 272 Seiten

Inhalt

Archäologie hat halt was Mystisches. Und, wie Guido Kleinhubbert zeigt, auch einen gewissen Gruselfaktor. Er rekonstruiert anhand von diesen Fundstücken - sei es ein Glasphallus aus einem Nonnenkloster oder Kunst, die aus den Haaren von toten Menschen gemacht wird - die Deutsche Geschichte seit der Jungsteinzeit und bis zum heutigen Tag. Er erzählt die Geschichten von Hinrichtungen und Massakern - und das an Orten, die im Deutschsprachigen Raum sind - also gar nicht so weit weg...

Guido Kleinhubbert ist dem breiteren Publikum hauptsächlich aus seiner Kolumne bekannt. Seit 2005 arbeitet er beim Spiegel - und seine Reihe trägt den gleichen Titel wie das Buch.

Fazit

Dieses Buch fühlt sich an wie ein Museumsbesuch. In kurzen, in sich abgeschlossenen Kapiteln nimmt uns Guido Kleinhubbert mit zu Fundstücken, die bei mir immer die Zeit in einem Museum noch ein bisschen länger werden lassen. Dabei sind die beschriebenen Stücke aber mit Bedacht gewählt und tragen zu einem stimmigen Gesamtbild mit einem gewissen Grusel bei. Quasi eine Reise durch die Deutsche Geschichte.

Und irgendwie es sind doch genau diese historischen Fundstücke mit einem gewissen Gruselfaktor, die mich anlocken... Aber tatsächlich kannte ich aus dieser Auswahl kaum etwas - ich muss mal wieder öfter... 

Das Buch ist übrigens aufgrund der in sich abgeschlossenen (und bebilderten) Kapitel übrigens optimal zum Pendeln in Bus und Bahn - da kann man bedenkenlos umsteigen, ohne den Faden zu verlieren und hat trotzdem genügend Material, wenn's mal wieder länger dauert...