Dirk Kurbjuweit: Haarmann - Ein Kriminalroman

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Fritz Haarmann ist einer der bekanntesten Serienkiller der Deutschen Kriminalgeschichte. Er hält das Hannover der Zwischenkriegszeit in Atem, Der Vampir, Der Schlächter, Der Kannibale und Der Werwolf von Hannover sind nur einige der Spitznamen, die ihm die Presse verpasst. Dirk Kurbjuweit hat aus seiner Geschichte nun einen spektakulären Kriminalroman gemacht, der das Prädikat "Nach einer Wahren Geschichte" mehr als verdient.


Haarmann: Ein Kriminalroman

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Daten

Autor: Dirk Kurbjuweit
Verlag: penguin
ISBN: 3328600841
Preis: 22€
Gebundene Ausgabe, 320 Seiten

Inhalt

Der Fall Haarmann hielt das Hannover der 1920er Jahre in Atem. Insgesamt 24 Morde an Jungen und jungen Männern im Alter von zehn bis 22 Jahren gehen auf das Konto des Kannibalen, der schon vor dem Krieg vom Militär wegen Schizophrenie in Rente geschickt wurde. Danach schlug er sich als Kleinganove durch, bis er schließlich 1918 mit dem Morden begann.

In den Nachkriegswirren entstand ein blühender Markt für Prostitution - und so gabelte sich Haarmann vor allem rund um das Café Kröpke in der Hannoveraner Altstadt seine Opfer auf, die er schließlich während des Aktes tötete und brutal verstümmelte. Mehr durch Zufall wurde der Serienmord aufgedeckt, als man 1924 zunächst 5 Schädel in der Nähe der Leine fand, wo er die Knochen seiner Opfer versenkte.

Die Geschichte über den bekanntesten Serienmörder der Weimarer Republik stellt Ermittler Robert Lahnstein in den Mittelpunkt, der sich in einem echten Alptraum wiederfindet. Er selbst ist von den Geschehnissen aus dem Krieg noch traumatisiert, wacht immer wieder schweißgebadet aus Träumen auf, in denen seine Frau Lissy und sein Sohn August eine brutale Rolle spielen. Zudem findet er sich aber auch in einem Geflecht aus Intrigen innerhalb des Polizeiapparates wieder, die verhindern wollen, dass er mit seinen Ermittlungen erfolgreich ist.

Fazit

Natürlich ist Haarmann kein klassischer Krimi - denn man muss sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass es Fritz Haarmann wirklich gab und dass er wirklich so gehandelt hat, wie man es in dem Buch lesen kann.

Haarmann ist viel mehr eine Studie der Nachkriegsgesellschaft, die zeigt, welche Traumatisierung durch das Geschehen im Krieg angerichtet wurde. Schließlich haben sich die meisten von Haarmanns Opfern prostituiert - es gab mehr als 500 registrierte männliche Prostituierte rund um das Café Kröpke im Nachkriegshannover.

Dabei hält Kurbjuweit die nötige Distanz zu den wahren (!) Geschehnissen mit seinem nüchtern trockenen Schreibstil, der stellenweise mehr an ein Sachbuch erinnert (er sagt ja im Subtitel, es ist ein "Kriminalroman"). Ich persönlich finde das recht angenehm, eben weil es ja auf einer wahren Geschichte beruht, die sich kein noch so brutal-blutiger amerikanischer Thrillerautor hätte ausdenken können.

Mir ist das 5 Sterne wert.


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