Camilla Sten: Das Dorf der Toten Seelen


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Der Name Sten ist unter den Fans des Skandinavienkrimis wohl ein Begriff. Viveca Sten liefert seit Jahren einen Bestseller nach dem anderen. Mit "Das Dorf der Toten Seelen" liefert ihre Tochter Camilla nun ihr Thrillerdebüt mit einem etwas untypischen Schweden-Krimi.

Das Dorf der Toten Seelen

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Daten

Autorin: Camilla Sten
Verlag: HarperCollins
ISBN: 3959674236
Preis: 14€
Broschiert, 448 Seiten

Inhalt

Alice ist mit der Geschichte von Silvertjärn aufgewachsen. 1959 verschwanden ihre Urgroßeltern Elsa und Staffan sowie die jüngere Schwester ihrer Großmutter Margarete - und nicht nur die: mit ihnen verschwinden beinahe 900 Menschen aus dem abgelegenen Dorf Silvertjärn spurlos - niemand, der an dem Tag in dem Dorf war, wird je wieder gefunden - als Polizisten ins Dorf kommen, finden sie nur die Leiche von Schwachkopf-Gitta, gesteinigt am Schandpfahl auf dem Marktplatz, sowie ein Säugling, der sich im Zimmer der Schulschwester befindet, die Kleine wird adoptiert und lebt fortan als Helene.

Und jetzt kann sich die Filmemacherin Alice endlich einen langgehegten Traum erfüllen - zusammen mit Max, Robert, Emmy und Tone fährt sie mit viel Ausrüstung nach Silvertjärn, um das Dorf für einen Dokumentarfilm zu erkunden.

Auch Tone hat eine spezielle Verbindung nach Silvertjärn, denn ihre Mutter ist die kleine Helene. Mit Emmy hat Alice studiert, sie war ihre beste Freundin, bis sie Alice während einer schlimmen depressiven Phase verlassen hat.

Die 5 schlagen ihr Camp auf dem Marktplatz auf, um von dort das verlassene Dorf zu erkunden und vielleicht Spuren zu entdecken, was aus den Bewohnern von Silvertjärn geworden ist. Seit damals hat sich niemand mehr in die alten Häuser gewagt und so machen sich die 5 auf den Weg. Und dabei wird schnell klar, dass in dem Dorf überhaupt nichts stimmt - sie hören Schritte und Lachen, doch Alice will nicht aufgeben, auch als Tone sich den Fuss bricht.

Doch je näher sich die 5 dem Geheimnis von Silvertjärn kommen, umso mehr begeben sie sich in Gefahr. Und dann sind sie in einem Dorf gefangen, fernab aller Zivilisation, ohne Handyempfang, mehr als 50 km in die nächste Stadt.

Fazit

Man hat irgendwie nicht ganz den klassischen Schwedenkrimi vor sich - man hat keinen abgehalfterten Kommissar, der gerne dem Alkohol und den Frauen zuspricht. Man bekommt viel mehr die Atmosphäre, wie man sie aus alten, amerikanischen Horrorfilmen kennt. Abgelegener und Verlassener Ort, kein Handyempfang, fernab der Zivilisation - und genau das Bild, das man erwartet, bekommt man auch.

Hinter Jedem Detail, das Alice und ihr Team entdecken, erwartet man, dass Schwachkopf-Gitta aus dem Schrank springt, dass sich die knarrenden Böden auftun und dass die immer verblendeter wirkende kleine Schwester Aina irgendwo lauert.

Großartig finde ich den wechsel der zeitlichen Perspektiven. Auf der einen Seite hat man Aina, die 1958/59 regelmäßig an ihre große Schwester Margarete in Stockholm schreibt und von Brief zu Brief mehr in eine Art Sekte hineinzurutschen droht. Man erlebt aber auch Urgroßmutter Elsa, die sich um Schwachkopf-Gitta kümmert und die Entwicklungen im Dorf mit Besorgnis erlebt. Zum anderen hat man Alice, die zwischen Verantwortungsgefühl gegenüber ihrer Crew und Neugier festhängt und unbedingt das Geheimnis von Silvertjärn lüften will.

Das Buch ist ein bisschen wie ein Strudel, das den Leser in sich hineinzieht und kann locker mit Horror-Klassikern allá Blair Witch Project oder The Ring mithalten kann. Von mir gibt es klare 5 Sterne für einen Roman, dessen Verlauf man zwar schon nach dem Klappentext erwarten kann, der einen aber dennoch überrascht und einem eine echte Gänsehaut in den Nacken zaubert.




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