Stephan Ludwig: Unter der Erde

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Stell dir vor, dein Opa, zu dem du seit beinahe 40 Jahren keinen Kontakt mehr hattest, meldet sich bei dir - er lädt dich zu seinem 90. Geburtstag in ein abgelegenes Dorf am Rande des Tagebaus in der Lausitz ein, bald wird das Dorf abgerissen, die Straße dorthin wurde nie saniert. Und dann befindest du dich plötzlich mitten drin in einer der schlimmsten Horrorgeschichten deines Lebens. So jedenfalls erging es Bestsellerautor Elias Haack.

Unter der Erde

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Daten

Autor: Stephan Ludwig
Verlag: Fischer Scherz
ISBN: 3651000788
Preis: 14,99€
Broschiert, 400 Seiten


Inhalt

Als Elias in das Dorf seiner Kindheit zurückkommt, steht das unter keinem guten Stern. Er kommt alleine, weil seine Frau Martha zu einem Kongress muss und zu allem Überfluss hat er auch noch das Geschenk auf dem Küchentisch vergessen.

Doch das gerät schnell in den Hintergrund, als er kurz vor der Ortseinfahrt von Volkow von der Fahrbahn abkommt und gegen einen Findling knallt. Hilfe ist hier wohl eher nicht zu erwarten, weshalb er sich bis zum Haus seines Großvaters schleppt. Nur kurz kann er noch mit dem alten Mann reden, bevor er entkräftet einschläft - am nächsten Morgen ist Opa Wilhelm tot.

Und zu allem Überfluss sitzt Wilhelm ohne Auto in Volkow fest, mitten in einem trügerischen Idyll aus Einfamilienhäusern und einer Kirche, die bald im Tagebau verschwinden werden. Und mindestens genauso schnell entdeckt Elias Risse in der Fassade - warum verkauft man hier schwere Agrarmaschinen, die man nicht über die marode Brücke bekommt? Und warum fühlt er sich die ganze Zeit beobachtet und hört Schreie, die von unter der Erde zu kommen scheinen?

Noch dazu wird Elias mit Flashbacks geplagt - seine Mutter hat Selbstmord begangen, als er 4 Jahre alt war, im Garten von Opa Wilhelm hat sie sich am Apfelbaum erhängt. Eine Tatsache, die Elias mindestens genauso sehr verdrängt hat, wie das winzige Sonnenblumentattoo an seinem Handgelenk, von dessen Herkunft er bis heute nur wenig ahnt.


Fazit

"Unter der Erde" ist der neue Roman von Star-Autor Stephan Ludwig (Zornes Reihe). Ich muss aber ehrlicherweise gestehen, dass ich noch keine Bücher aus der Reihe gelesen habe. Somit bin ich komplett ohne Erwartungen an die Lektüre herangegangen und muss sagen, dass ich doch sehr zwiegespalten bin.

Auf der einen Seite ist die Geschichte sehr atmosphärisch - in einem abgelegenen Dorf war wohl jeder schon einmal, wahrscheinlich hat man auch dieses Gemeinschaftsgefühl dann schonmal erlebt, in dem man sich als Außenstehender erstmal weniger wohl fühlt, vor allem, wenn man aus der Stadt kommt.

Man spürt aber auch schnell die Risse in der Fassade - Ehen, die vielleicht nicht ganz so glücklich sind wie gedacht und Geheimnisse, die schwer auf dem Dorf lasten - in diesem Fall sogar noch aus Kriegszeiten.

Doch irgendwie ist die ganze Geschichte ab einem gewissen Zeitpunkt zu konfus - warum etwa wird Elias in manchen Dingen so sehr vertraut, als würde man ihn schon Jahrzehnte kennen - irritierend. Und sobald es "Unter die Erde" geht, habe ich mehr als den Faden verloren. Bis zu dem Zeitpunkt war es ein passabler Thriller, eigentlich sogar ein ziemlich guter. Aber unter der Erde wird es mir zu chaotisch, dass man dem Ganzen noch vernünftig und mit Gänsehaut folgen kann.

Entsprechend gibt es von mir "nur" durchschnittliche 3 Sterne

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