Jonas Jonasson: Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte

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"Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" gehört zu den wohl berühmtesten Bestsellern des letzten Jahrzehnts. Der Schwede Jonas Jonasson wurde damit zu einem absoluten Kultautor.

Heute darf ich euch mal ein etwas anderes Buch vorstellen - nämlich der inzwischen fünfte Roman. Und diesmal geht die skurile Geschichte wieder weit über Stockholm hinaus.

Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte

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 Daten

Autor: Jonas Jonasson

Verlag: C. Bertelsmann

ISBN: 3570104109

Preis: 22€

Gebundene Ausgabe, 400 Seiten

 

Inhalt

Victor ist ein skrupelloser Galerist - eigentlich ist er arm geboren, doch er will sich unbedingt einmal die Galerie unter den Nagel reißen, in der er arbeitet. Sein Chef scheint dem gar nicht abgeneigt zu sein - er will seine Tochter mit ihm vermählen, obwohl Jenny auch Victors Tochter sein könnte.

Doch dann taucht Kevin auf. Er ist der Sohn einer Prostituierten - und was für Victor beinahe noch schlimmer ist: er ist farbig. Und er ist Victors 16jähriger Sohn. Seine Mutter stirbt an HIV und so muss Victor für ihn sorgen.

Das macht er auch zunächst, doch der Nationalist will seinen Ruf wahren und deshalb darf niemand von Kevin wissen. Er versteckt den Jungen in einer Wohnung, bringt ihm nur regelmäßig essen. Doch als Kevin 18 wird, will Victor ihn endlich loswerden. Er reist mit ihm nach Afrika. Und der Junge hat zunächst riesige Hoffnungen, nun endlich eine Beziehung zu seinem Vater aufzubauen. Doch der fährt mit ihm nachts in die Savanne und setzt ihn aus.

Er rettet sich gerade noch vor 2 Löwen auf einen Baum - nur nicht einschlafen... Doch als die Kräfte ihn verlassen, fällt er herunter und genau vor die Füße von Ole. Ole ist ein stattlicher Massai-Krieger und noch dazu Medizinmann seines Stammes. Nach 8 Töchtern sieht er den Jungen, der vom Himmel fiel als Geschenk. Er nimmt Kevin auf und endlich findet der Junge Zuneigung.

Er wird sogar zum Massaikrieger ausgebildet. Doch die finale Initiation ist ihm zu viel. Er flieht - zurück nach Schweden. Dort ist erstmal seine alte Wohnung ein Anlaufpunkt - doch die ist besetzt. Dort lebt jetzt Jenny - nach der Hochzeit mit Victor und dem Tod ihres Vaters folgte relativ schnell die Scheidung - Galerie und Vermögen waren weg.

Kevin und Jenny kennen von da an nur noch eins: Rache...

 

Fazit 

Ich muss ehrlich gestehen: An den Hundertjährigen ist Jonasson mit seinen Romanen nie wieder herangekommen - doch nachdem ich mit der Analphabetin echte Schwierigkeiten hatte, habe ich mich von der Geschichte von Ole & Kevin wieder etwas mehr angesprochen.

Jonas Jonasson hat eine ganz spezielle Art - er schafft Geschichten, die zum Schreien komisch sind, dem Menschen aber gleichzeitig den Spiegel vorhält. So hat man den Massai Ole (witzig übrigens, dass er einen schwedischen Namen hat) - er kennt nichts Modernes, macht sich aber auf dem Weg nach Schweden, um seinen Sohn zu finden - und dabei fährt er das erste Mal Rolltreppe und wundert sich. Und dass man ihm die Wurfkeule abnimmt, kann er so gar nicht verstehen.

Dann haben wir den Machtgierigen Victor, der alles gibt, um den Sohn loszuwerden, ohne sich dabei die Hände schmutzig zu machen. Das sind nur ein paar Beispiele der sehr plastischen Charaktäre, die Jonasson in diese skurile und verworrene Geschichte mit hineinfließen lässt. Oder wir haben den Kommissar, der sich das irritiert anhört.

Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte - das ist eine zum schreien komische Geschichte, die einen zum Lachen, aber auch zum Nachdenken bringt. 

 

Von mir gibt es volle 5 Sterne - auch wenn sie nicht ganz an den Hundertjährigen heranreicht. Man bekommt die grandiose Unterhaltung, die man sich von Jonas Jonasson erwartet.

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