Yrsa Sigurdardottir: Nacht

 


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Schon seit jeher ist Island bekannt für die besten Thriller. Es gibt dort ja die schöne Tradition, sich gegenseitig Bücher zu Weihnachten zu schenken und diese an den Weihnachtsfeiertagen zu lesen.

Schon seit einigen Jahren macht sich die isländische Autorin Yrsa Sigurdardottir sich einen Namen und ist bekannt für einfach großartige Thriller. Ihr neuester Thriller erinnert aber irgendwie an eine bekannte Geschichte, die sich 1922 in Hinterkaifeck (Oberbayern) tatsächlich ereignete.


Nacht

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Daten

Autorin: Yrsa Sigurdardottir

Verlag: btb

ISBN: 3442762415

Preis: 18€

Broschiert, 432 Seiten  

 

Inhalt

Soldis hat sich gerade von ihrem Freund getrennt und will nur noch weg. Weg aus der Stadt. Da kommt der Job auf einem Hof irgendwo in der isländischen Provinz gerade recht. Sie soll sich um die Kinder eines schwerreichen Ehepaars kümmern, das gerade aus den USA zurückgekommen ist, um das Landleben in vollen Zügen zu genießen.

So scheint es zumindest. Doch schon die Fahrt wirkt irgendwie gruselig - besonders als der Fahrer erzählt, dass in diesem Jahr schon 2 Vorgänger verschlissen wurden.

Doch schnell freundet Soldis sich mit den beiden Kindern an. Doch auf dem Hof passieren seltsame Dinge - eine Fernbedienung verschwindet, ein Pferd ist plötzlich weg und ein Mann scheint um das winterliche Haus zu schleichen - Soldis fühlt sich beobachtet. Immer mehr weist darauf hin, dass auf dem Hof etwas nicht stimmt - Soldis will nur noch weg.

In der zweiten Zeitebene ermitteln Tyr und Karo in einem grausamen Mordfall. 4 Personen wurden ermordet - Soldis, die Mutter und die beiden Kinder. Schnell ist Reynir, der Ehemann in Verdacht, denn er scheint genauso spurlos verschwunden wie der Motorschlitten und sämtliche Schlüssel aus dem Haus. Doch als der in der Nähe des Nachbarhofs in einer Pferdetränke (Badewanne) gemeinsam mit der Tatwaffe, einer Axt, gefunden wird, ist schnell klar: Er war's nicht und ihm wollte jemand die Morde in die Schuhe schieben.

Besonders seltsam scheint, dass beim Auffinden der bereits in Verwesung befindlichen Leichen frische Milch auf dem Tisch steht - und die Kühe sind versorgt worden. Also muss der Mörder noch einige Tage mit seinen bestialisch zugerichteten Opfern im Haus gelebt haben.  

 

Fazit

Vor einigen Jahren gab es in Deutschland mit Tannöd mal einen riesigen Krimierfolg, der auch mit Alexandra Maria Lara in einer Hauptrolle verfilmt wurde. Auch diese Geschichte beruhte (noch enger) auf den nie aufgeklärten Mordfall Hinterkaifeck, auf dem eine ganze Familie brutal hingerichtet wurde.

Und irgendwie erinnert auch in diesem Fall so Einiges an diesen Fall (es gibt auch eine Doku dazu, findet man auf youtube). Sogar bis hin zur Hausangestellten, die einige Tage zuvor an den Hof kam - in Hinterkaifeck war es die Magd, in Island war es die Isländisch Lehrerin und das Mädchen für alles. Nur gelingt es hier, tatsächlich den Mord aufzuklären, was vor 101 Jahren nicht gelang.

Der stete Wechsel der Zeitebenen macht das Ganze extrem spannend. Details, wie etwa die Schimpfwortsammlung des kleinen Mädchens, werden in der anderen Zeitebene aufgeklärt und gleichzeitig weiß man bei den Geschehnissen, die in von Soldis in der Vergangenheit erzählt werden, schon was passieren wird. Es ist irgendwie so ein klassisches "Nein, geh da nicht rein" - Gefühl, was sich relativ schnell breitmacht und was den Thriller zu einem wahnsinnigen Pageturner macht. 

Ich hab das Buch in 2 Tagen gelesen - hätte ich zwischendurch nicht mal arbeiten müssen, wäre es wohl noch schneller gegangen!  

 

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