Linn Greve: Tod auf der Elbinsel

 


Mit Hamburg verbindet mich ja eine besondere Beziehung, da Teile meiner Familie dort leben. Entsprechend bin ich vom Untertitel "Ein Hamburg Krimi" immer angezogen - ich mag das ja, wenn ich die Orte im Buch so ein bisschen nachvollziehen kann.

Dorothee Anders ermittelt nun schon zum zweiten Mal in der Hansestadt - im Fall eines ganz besonders üblen Frauenhassers.


Tod auf der Elbinsel

Daten

Autorin: Linn Greve
Verlag: Penguin
ISBN: 9783328106852
Preis: 12€
Taschenbuch, 366 Seiten


Inhalt

Auf Fotografen haben sogenannte Lost Places ja immer eine gewisse Anziehung. Und so kommt ein junger Mann mit seiner Kamera in das verlassene Elbwasserwerk. Doch was er dort findet, ist nicht die erwartete Stimmung von Verfall. Er findet die Leiche von Bella, einer Beauty Bloggerin. Grausam wurde sie zugerichtet, ihr Gesicht vollkommen zertrümmert.

Dorothee Anders und ihr Team übernehmen die Ermittlungen. Schnell fällt der Fokus auf ihre Konkurrentin Samy D. und deren Lebensgefährten Dave. Doch beide haben ein klares Alibi. Der eigentliche Täter, Oliver Peschke, ist aber den Ermittlungen immer dicht auf der Spur - denn er arbeitet als Krankenpfleger im gleichen Krankenhaus, in dem Dave als Arzt tätig ist.

Oliver identifiziert sich als sogenannter INCEL, einer Gruppe von unfreiwillig Sexlosen, die Frauen mit einer extremen Verachtung begegnen. In Foren tauscht er sich aus, doch er hat beschlossen, sich einfach zu nehmen, was er "braucht". Und so gerät er an die Falsche - als er eine Joggerin überfallen will, führt diese ihm Verletzungen zu - er landet im Krankenhaus, kann aber fliehen, bevor Dorothee ihn vernehmen kann.

Doch auch die Spur zu Samy und Dave ist noch nicht kalt - besonders als Peschke in Daves Klinik auftaucht und dort ein Amoklauf droht, den Dorothee nur noch mit einem Rettungsschuss verhindern kann.

Der Fall ist gelöst, der Täter liegt im Koma und das Influencerpaar steht unter Verdacht, Peschke für seine brutale Attacke bezahlt zu haben. Doch dann taucht die nächste Leiche auf...


Fazit

Irgendwie merkwürdig: Hamburg hat fast 2 Millionen Einwohner - aber Doro läuft direkt beim ersten Besuch in der Klinik (unbewusst) dem Täter in die Arme. Doch das ist gar nicht Zufall genug - denn später am Abend steigt der sexlose Täter mit der Schwester seines Opfers ins Bett. Allerdings nicht mit Absicht... Er reißt sie in irgendeiner Bar auf...

Nicht falsch verstehen: Das Buch ist ein großartig spannender Krimi, den ich in zwei Tagen durchgelesen hatte. Man stolpert aber doch sehr über den einen oder anderen "Zufall", der irgendwie den Lesefluss stört. Man denkt sich "Hä, okay - was für ein Zufall?"... Und das eben ganz schön oft...

Die ermordete Bloggerin - na das muss ja die Kontrahentin gewesen sein... Der INCEL muss natürlich zu einer abgehalfterten Nutte gehen - Klischee um Klischee... 

Ich fand es im Endeffekt ok und irgendwie passend zum Krimi - perfekt war er aber deshalb eben dann doch nicht...

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