Ulf Kvensler: Der Ausflug


Mal ein ganz anderer Thriller - einen, bei dem man irgendwie schon beim Klappentext weiß, wie es ausgeht, aber man schon wahnsinnig gespannt ist, welcher Weg genau dorthin führt - genau das bietet der neue Roman vom Schwedischen Shooting Star Ulf Kvensler.



Der Ausflug

Daten

Autor: Ulf Kvensler
Verlag: Penguin
ISBN: 9783328110811
Preis: 17€
Broschiert, 460 Seiten


Inhalt

Schon seit vielen Jahren fahren die junge Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina im Sommer zum Wandern in den Norden Schwedens. Einmal komplett abschalten, ganz ohne Handy die Natur genießen.

Doch in diesem Jahr ist alles anders. Das liegt aber nicht nur daran, dass sie ihre Reise wegen Annas Arbeit auf den frühen Herbst verschieben müssen, sondern auch daran, dass sich Dauer Single Melina verliebt hat. Und natürlich will sie ihren Freund Jakob mitbringen.

Zunächst widerwillig stimmen Anna und Henrik schließlich zu - denn sie lernen Jakob erst auf der Reise kennen. Und schon im Zug kommen Henrik Zweifel, denn Jakob hat eine Kletterausrüstung dabei - und Klettern stand bisher nicht auf dem Plan.

Und so werden die Herausforderungen, zu denen Jakob die Gruppe anstiftet auch von mal zu mal gefährlicher. Und dabei regt sich nicht nur der Widerstand gegen den Neuling in der Gruppe. Die gesamte Dynamik ändert sich - und die Freundschaft zerbricht.



Fazit

Schon der Einstieg in diesen Roman ist außergewöhnlich. Wir hören, wie per Funk eine Notfallpatientin in der Klinik angekündigt wird - mit schweren Unterkühlungen wird Anna eingeliefert, die anderen drei Protagonisten scheinen zu diesem Zeitpunkt immer noch verschollen - keiner weiß, was passiert ist. Außer Anna, denn nach und nach kommt das Ganze in Rückblenden und in den Verhörprotokollen ans Licht. Eine Geschichte mit schockierenden Ausmaßen.

Für mich gehen die Rückblenden teils ein bisschen zu weit - ich hatte gerade am Anfang wahnsinnige Probleme, in den Lesefluss zu kommen. Denn was interessiert es mich, wie sich Anna und Henrik kennengelernt haben. Dass das am Ende einen Sinn ergibt, ergibt sich erst später - ich fand diesen Rückblick in die Uni-Zeit ein bisschen viel - und es gibt noch andere Beispiele, die mich mehr verwirrt haben, als dass sie mir eine Fokussierung auf die Geschichte gebracht haben.

Ansonsten hat man wirklich eine außergewöhnliche Geschichte - man kennt zwar das Ende, man weiß aber nicht, wie die vier dorthin kamen und was wirklich passiert ist. Man weiß nur, es war übel. Und es geht bei dieser Geschichte auch nicht um schnelle und actionreiche Ermittlungen, Es geht viel mehr um die tiefgründigen Charaktere, die sich immer dann ändern, wenn man glaubt, sie zu kennen. Es geht um eine Gruppendynamik, die durch das Auftauchen von Jakob gestört zu sein scheint - aber es kommen dadurch nur Dinge zutage, die man so nicht erwartet.

Von mir gibt es extrem lesenswerte 4 Sterne...

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