René Anour - Tödlicher Duft


Derzeit ist ja genau die richtige Saison für die Krimis aus aller Welt. Und mit René Anour kommt endlich mal ein neuer Autor ins Spiel, der seinen Kollegen wie Jean-Luc Bannalec (Commissaire Dupin) ordentlich Konkurrenz macht. 

Mit seinem außergewöhnlichen Commissaire Campanard entführt er uns an einen außergewöhnlichen Ort in der Provence, fernab von der Küste - in die berühmte Dufthauptstadt Grasse.



Tödlicher Duft


Daten

Autor: René Anour
Verlag: Heyne
ISBN: 9783641311278
Preis: 16€
Broschiert, 393 Seiten



Inhalt

Ein neues Ermittlergespann macht die Straßen von Grasse etwas sicherer. Commissaire Campanard ist ein spezieller Typ, sehr groß und kräftig trägt er bei der Arbeit bevorzugt bunte Jürgen-von-der-Lippe (Anmerkung, meine Beschreibung, das nutzt der Autor natürlich nicht 😉) und fährt mit einem eigens für ihn konzipierten E-Bike durch die Straßen von Grasse. 

Sein Inspecteur Olivier ist seine perfekte Rechte Hand und die gute Seele des Teams. Und für diesen ganz speziellen Fall kommt auch noch Madame Delacours dazu, eine Psychologin aus Paris.

Doch was ist passiert? Ausgerechnet das Aushängeschild der Parfümerie Fragonard und damit das Aushängeschild von ganz Grasse schwimmt tot in einer Duftextraktion von seinen roten Kamelien. Der Influencer und die Nase Eric Sentir. 

Als Campanard gerufen wird, ist er gerade intensiv in seinem Lavendelgarten beschäftigt. Doch schnell reift bei ihm eine Idee. Schon lange will er mit der Pariser Psychologin Linda Delacours zusammenarbeiten. Sie ist auf Mikroexpressionen spezialisiert, hat ihre Arbeit jedoch gerade aufgegeben und will ihr Leben grundlegend überdenken.

Und da kommt es gerade Recht, dass eine Dame aus Osaka gerade aufgrund des Todes von Sentir ihren Platz bei der Ausbildung zum Pafümeur in der Hauseigenen Schule von Fragonard frei geworden ist. Sie wird dort eingeschleust und dringt dort immer tiefer vor, nicht nur in die Welt der Düfte, sondern auch in die Welt aus Neid und Missgunst - und dabei kommt sie undercover dem Mörder von Sentir immer näher und gerät immer mehr in Gefahr.

Währenddessen ermitteln auch Campanard und Olivier offen in den malerischen Gassen von Grasse.



Fazit

Grasse ist ein absolut perfekter Ort für einen Urlaubskrimi. Der Touristenort im Hinterland der Côte d'Azur ist nicht nur in Frankreich bekannt für seine Düfte. Und spätestens seit dem Roman "Das Parfüm" ist Grasse auch in Deutschland bekannt. Man dringt förmlich ein in diese großartige Welt der Parfümproduktion und man kann förmlich die frischen Blüten riechen, wenn der Commissaire durch die Felder geht. Und das ist definitiv ein Zeichen von Talent des Autors. Er entführt den Leser auf eine kleine Urlaubsreise.

Fasziniert haben mich auch die Charaktere - der bunte Vogel Commissaire Campanard ist ein wahrer Genießer, den Duft der Provence immer in der Nase. Man spürt förmlich den Wind im Haar, wenn er auf seinem E-Bike durch die Felder fährt. 

Der treue Helfer Olivier - ein bisschen wie der Dr. Watson aus Sherlock Holmes.

Madame Delacours erinnert mich ein bisschen an die erste Psychologin aus "Profiling Paris" - ein wenig neurotisch aber auf ihrem Gebiet der Erkennung von Mikroemotionen absolut perfekt.

Ich freue mich definitiv auf mehr von den Dreien.



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