Jana Stieler: Brackwasser
Wer meinen Blog kennt, der weiß, dass ich ein großer Fan von Psychothrillern bin. Egal ob Sebastian Fitzek oder Max Bentow: Je dunkler der Wald umso besser.
Und genau so kam ich auch auf das Debüt einer Deutschen Autorin, die die Handlung ihres Thrillers in den Norden Deutschlands, an die Schlei, verlegt... tief in den Wald.
Brachwasser
Daten
Autorin: Jana Stieler
Verlag: Limes
ISBN: 9783809027928
Preis: 17€
Broschiert, 366 Seiten
Inhalt
Svea hatte zum Studium ihr zu Hause an der Schlei verlassen und eigentlich damals beschlossen, nie wieder zurückzukehren. Denn ihre beste Freundin Julia war damals nach einem Sommerfest spurlos verschwunden - nur ihr Haarband wurde im Schilf der Schlei gefunden.
Jetzt, Jahrzehnte später, wurde nicht nur Julias Oberschenkelknochen gefunden, Sveas Onkel Sören hat Selbstmord begangen, bei ihm wurde Julias Armband sowie Bilder von Svea und Julia in Badekleidung gefunden. Und er hat zudem Svea sein Haus im Wald vermacht. Jeder hat nun Sören in Verdacht, für Julias Tod verantwortlich zu sein.
Für Svea aber steht fest, dass ihr Schwager Erik (damals noch mit ihr zusammen), für den Tod von Julia verantwortlich ist. Ausgerechnet er hat während Sveas Abwesenheit ihre kleine Schwester Fenja geheiratet und führt mit ihr und den beiden Kindern ein abgeschiedenes Leben im Wald, hängt Verschwörungstheorien und der Prepper Szene an. Offensichtlich tut er ihr und den Kindern Gewalt an.
Svea würde alles geben, Fenja und die Kinder zu befreien. Doch Fenja wurde über die Jahrzehnte so indoktriniert, dass sie Svea zutiefst misstraut.
Fazit
Wir lernen insbesondere Torge kennen - Fenjas und Eriks 13jähriger Sohn. Für ihn scheint es auf der einen Seite völlig normal zu sein, dass seine Mutter ständig blaue Flecke am Handgelenk hat und dass er zu seinem 13. Geburtstag einfach mal eine Nacht im Wald verbringen muss, um "ein Mann" zu werden. Er hat eine riesige Ehrfurcht vor seinem Vater - doch als der Fenja zwingt, mit der an Diabetes erkrankten Tochter nicht zum Arzt zu gehen, beginnt diese langsam damit, aufzubegehren. Man fühlt diese seltsame Situation zutiefst - eben weil diese Verschwörungserzählungen immer tiefer in der Gesellschaft verankert sind, nach Corona. Gleichzeitig fühlt man die tiefe Abhängigkeit, in die sich Fenja begeben hat.
Gleichzeitig fühlt man mit Fenja, die an Erinnerungslücken leidet und endlich wissen will, was damals mit Julia passiert ist. Doch irgendwie gibt es sofort eine kleine Andeutung. Und gerade das baut Spannung auf. Sie ist sich aber Sicher, dass Onkel Sören zu Unrecht unter Verdacht steht.
Es ist für mich kein perfekter Thriller - eher eine Mischung aus Familientragödie und Thriller, er macht aber definitiv Lust darauf, mehr von der Autorin zu lesen. Gerade am Anfang plätschert das Ganze für mich so ein bisschen zu lange vor sich hin und man findet nicht so richtig in die Geschichte herein.

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