Ule Hansen: Wassertöchter

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Ich muss zugeben, dass ich von den ersten beiden Teilen der Emma-Carow-Reihe nicht wirklich angetan war. Zu konstruiert und zu oft die Frage "Wieso macht sie das jetzt?". Und leider kann ich vorweg nehmen, dass es diesmal nicht wirklich besser wird.

Wassertöchter

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Daten

Autorenduo: Ule Hansen
Verlag: Heyne
ISBN: 345326956X
Preis: 17€
Broschiert, 432 Seiten

 

Inhalt

Immernoch ist Emma Carow besessen von ihrem Vergewaltiger Uwe Marquart - als Jugendliche hat er sie tagelang in einem Landhaus festgehalten und sie mit Narben erstellt. Zuletzt hatte der inzwischen wieder entlassene und rehabilitierte Marquart ein Buch über Emma geschrieben.

Sie ist noch immer besessen, sucht im Archiv nach Schlüsselsätzen um nachzuweisen, dass Maquart weiterhin vergewaltigt und vielleicht sogar mordet. Und so findet sie zunächst eine Vergewaltigung am Bahnhof Ostkreuz - sie kann zwar tatsächlich eine Verbindung zu Maquart herstellen, sein Assistent filmt Emma heimlich bei den Ermittlungen - doch dann kann die Vergewaltigung jemand anderem nachgewiesen werden. Maquart steigt dagegen sogar in den Beraterstab der Polizei auf.

Doch Emma kann und will nicht aufgeben - sie lässt sogar den Urlaub mit ihrem Freund Lukas sausen, damit sie ihre Narben von einem Gerichtsmediziner kartografieren lassen kann. Dabei kommt sie auch auf eine Idee - was, wenn Sie Maquarts Opfer nicht finden kann, weil sie tot sind, ggf. sogar als Drogentote in keinem kriminalistischen System auftauchen.

Tagelang wühlt sie sich durch Archive, bis sie schließlich 4 tote Frauen findet, die offensichtlich in Zusammenhang stehen - doch war es Maquart?

 

Fazit

An sich ist der Thriller schon nicht schlecht, er hat extrem spannende Passagen. Aber immer wieder erscheinen die großen Fragezeichen - warum zum Beispiel legt sie sich nackt auf den Seziertisch in der Gerichtsmedizin (wird detailliert beschrieben), wenn ihre Narben doch schon häufig kartografiert sein müssten, so besessen wie sie von dieser alten Vergewaltigung ist. Oder wieso sitzt sie tagelang in einem Archiv und wühlt in alten Todesfällen, anstatt mit ihrem Freund in Urlaub zu fahren. Aber mein Favorit: Wieso kommt ihre 5jährige Nichte Emily mit zur Besichtigung potentieller Tatorte?

Alles in Allem hat der Krimi des Autorenduos Astrid Uhle und Eric Hansen zwar spannende Passagen, aber irgendwie stolpere ich immer wieder über den eigentlich hochgelobten Ermittlercharakter der Emma Carow und über diese Kleinigkeiten in der Logik, die bei einem guten Thriller einfach da sein müssen.

Ich kann daher definitiv wieder nicht mehr wie 3 Sterne geben - diesmal ist es wohl endgültig mein letzter Ule Hansen.

Weitere Bände der Emma Carow Reihe:

Neuntöter (2018)

Blutbuche (2019)

Wassertöchter (2020)

 

 


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